Herausforderung als Chance

Der Einzelhandel befindet sich an einem Wendepunkt, die zunehmende Relevanz des digitalen Handels im Internet ist nicht mehr von der Hand zu weisen und immer wieder werfen stationäre Ladengeschäfte das Handtuch.  In den USA sind Unternehmen wie ToysRus oder Quicksilver von der Bühne verschwunden.

Die Gründe sind vielfältig und können nicht einfach auf eine schlechte Konjunktur abgeschoben werden, so schreibt ein grosses US-Magazin:

«Viele Händler haben es vollkommen verschlafen eine Online-Präsenz aufzubauen. Einzelhändler, die sich nicht schnell genug mit dem technischen Wandel auseinandersetzen, sind zwangsläufig nicht mehr wettbewerbsfähig.»

In einem Interview, das McKinsey mit dem Präsidenten von eBay Marketplaces, Devin Wenig führte, meinte dieser: „Das Ende des Ladengeschäfts wurde stark übertrieben, es wird eine Veränderung im Handel geben, es ist aber nicht das Ende“. Weiter ist er überzeugt, dass das Ladengeschäft stark von der digitalen Technologie das der Online-Handel vor macht beflügelt wird, es ist ein Muster wie sich Geschäfte verändern können.

«Das Ende des Ladengeschäfts wurde stark übertrieben, es wird eine Veränderung im Handel geben, es ist aber nicht das Ende»

Menschen kaufen dort wo sie den grössten Vorteil für sich erkennen können, das kann mal der Preis sein, mal die Verfügbarkeit des Produktes. Bei Umfragen geben Nutzer den Hauptgrund, warum sie Online einkaufen, mit der 24 Stunden Erreichbarkeit des Internets an und somit der Tatsache, dass dann Eingekauft werden kann, wann und wo es passt.

Gründe für Offline Einkauf

Kauferlebnis 70%
Produkt kann gleich mitgenommen werden 61%
Spass und Freizeitgestaltung 47%

Gründe für Online Einkauf

24h Erreichbarkeit 59%
Lieferung nach Hause (same/next Day) 59%
Grosse und einfache Vergleichsmöglichkeit 50%

Den Fokus auf den Kunden gerichtet

Weil sich Konsumenten das Beste aus beiden Welten wünschen, bewegen sie sich ganz selbstverständlich auf beiden Kanälen und kombinieren die Vorzüge die das Einkaufen im Laden hat, mit den Vorteilen die der Online-Kauf bietet. Online oder Offline ist nicht wirklich die Frage.

Die Möglichkeiten, die ein rundum Kauferlebnis den Konsumenten bietet, gibt dem Spruch – Der Kunde ist König – eine neue Bedeutung. Der Fokus ist neu auf den Kunden gerichtet, denn wer weiss was Kunden wollen und darauf reagieren kann, ist klar im Vorteil.

«Dabei ist nicht nur wichtig seine Zielkundschaft genau zu definieren, sondern den einzelnen Kunden mit seinen individuellen Bedürfnissen und Vorlieben zu kennen.»

Gerade an diesem Punkt kann die digitale Form der Kundenbetreuung seine starke Seite ausspielen. Die meisten Webseiten können grundsätzlich ohne Angaben persönlicher Daten besucht werden, meist sind erst bei Kontaktaufnahme oder beim Kaufabschluss solche Angaben nötig. Trotzdem hinterlässt jeder Besuch anonyme Informationen, die zwar nicht unmittelbar einer Person zugeordnet werden können, aber viel über einen Besucher aussagen. (Mehr zu Datenschutz)

Solche Informationen, die Besucher während des Aufenthaltes z.B. in einem Online-Shop hinterlassen, geben ein Bild ab, dass es dem Betreiber des Online-Shops ermöglicht gezielt auf den Besucher einzugehen. Beispielsweise kann der Verlauf seiner angeschauten Produkte angezeigt werden oder aufgrund des Suchverhaltens, können den Besuchern Produktvorschlägen gemacht werden.
Dies gleicht einem aufmerksamen Verkäufer im Ladengeschäft, der einem Kunden in der Sportkleider-Abteilung nicht die neuste Jeans vorschlägt, sondern mitdenkt und dadurch auf den Kunden eingehen kann.

Vereint statt gegeneinander

Die Digitalisierung ist ein wichtiger Bestandteil unserer modernen Gesellschaft geworden und nimmt noch an Fahrt auf. Die Befürchtung, dass der Onlinehandel den stationären Laden verdrängt, zeigt sich nicht. Vielmehr zeichnet sich eine gegenseitige Annäherung ab, denn beide weisen spezifische Vorteile auf und können voneinander profitieren.

Die Zukunft liegt im Erkennen der Möglichkeiten, die ein Verbinden der beiden „Welten“ bringen kann, wenn die Berührungspunkte nahtlos zusammenfinden.

Studien und Analysen geben Aufschluss über die Entwicklung und stellen fest, dass der Handel sich auf das veränderte Verhalten der Konsumenten einlässt und dort präsent ist, wo sich die neue Generation von Kunden aufhält.

So können Ladengeschäfte digitale Technologien nutzen um ihre Kunden über ihre Produkte zu informieren und sie durch ein positives Einkaufserlebnis zum Kaufabschluss zu führen. Ob der Kauf der Wahre schlussendlich im Laden stattfindet oder im Internet, ist zweitrangig, wichtig bleibt, den Kunden nicht zu verlieren.


Unter der Lupe

In der Serie „Unter der Lupe“ gehen wir der Bedeutung von Schlagwörtern (Buzzwords) nach.

Augmented Reality (AR)

Der Ausdruck kann auf Deutsch mit „Erweiterte Realität“ übersetzt werden. Der Ursprung des Wortes augment bedeutet, etwas hinzufügen oder zu verbessern/steigern/erhöhen. Im Fall von Augmented Reality wird allgemein darunter verstanden, dass grafische, klangliche oder haptische Elemente zur Realität hinzugefügt werden.

Hier zwei Beispiele um dies anschaulich zu machen.

Ein Phänomen, das erst vor kurzer Zeit die Runde machte und auf dieser Technologie basiert, ist das Handyspiel „Pokemon Go“. Dabei werden kleine Monster in das reale Bild auf das Handy projiziert.

AR wird immer öfters auch für alltägliches und nützliches eingesetzt. So lassen sich als Beispiel mit der neuen IKEA App „Space“, Möbel virtuell im eigenen Zuhause platzieren und unterstützt so die Kunden, sich ein realistisches Bild der Einrichtung der eigenen Wohnung machen zu können, bevor sie sich für einen Kauf entscheiden.


Gerne vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin.

Haben Sie als Unternehmen Fragen zu den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung?
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Viel Erfolg wünscht Ihnen das seaio-Team


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